Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit pfui – Talents zweiter Sieger im Pokalfinale
Die Hypothek des Hinspiels wog ganz offenbar zu schwer für die Talents BonnRhöndorf im WBV-Pokalfinalrückspiel: nach einer ordentlichen ersten Spielhälfte gelang Bea Waffenschmieds Mannschaft in der zweiten Halbzeit so gut wie nichts mehr und der Traum von der Titelverteidigung war schnell ausgeträumt. Der UBC Münster gewann das Rückspiel vor eigener Kulisse am Ende souverän mit 65:47 (36:37) und holte sich auch dank einer wieder einmal überragenden Merle Wiehl (33 Punkte) den Siegerinnenpokal.
Vor großer Kulisse wollten die Gastgeberinnen nichts anbrennen lassen und waren wie schon in Bonn ohne Anlaufphase basketballerisch präsent. Mit 25:19 ging das erste Viertel an die Münsteranerinnen, wobei Wiehl gleich für 13 Punkte verantwortlich zeichnete. Es sah gar nicht gut aus für die Talents, doch die Gäste waren nicht gewillt, das Rückspiel schon nach zehn Spielminuten abzuhaken. Hanna Fante, Marie Kleinert und vor allen Laura Telke (15 Punkte bis zur Halbzeit) erinnerten sich an ihre Distanzschützinnenqualitäten und die Letztgenannte netzte zum zwischenzeitlichen 34:34 ein (18.). Zur Pause lagen die rheinischen Damen sogar mit einem Zähler vorne (36:37). Sollte da noch etwas gehen für den Titelverteidiger in der Kapitale des Münsterlandes?
Leider nicht, denn so heiß man von der Dreierlinie vor dem Wechsel gelaufen war, so wenig Zielwasser hatte die Talents-Crew offenbar in der Pause zu sich genommen. Münster zeigte sich unbeeindruckt und hatte wenig Mühe, das Match wieder in die „richtige Richtung“ zu drehen. Dreimal Merle Wiehl und der Favorit lag wieder mit zehn Punkten in Führung (47:37, 25.). Den Talents gelangen erst durch Kleinert die ersten Punkte des Viertels. Emily Scheibingers Feldkorb zum 50:41 war die einzige weitere Veränderung auf der BonnRhöndorfer Seite des Scoreboards in Durchgang drei. Die nächsten acht Zähler der Partie gingen „natürlich“ auf das Konto der Münsteraner Nummer 12, die einfach keine „off-days“ zu haben scheint. Am Ende stand ein deutlicher 65:47-Erfolg des UBC und damit auch der in beiden Finalspielen besseren Mannschaft.
Für die Talents war die Begegnung wieder ein Spiegelbild der gesamten Saison: man weiß nie, welches Team man zu sehen bekam. Einmal gut genug für die Top5, dann wieder kaum besser als der zehnte Tabellenrang und der gerade so erreichte Klassenerhalt am Ende vermuten ließen. Die Inkonstanz als einzige Konstante.
Viertel: 25:19 / 11:18 / 16:4 / 13:6
Es spielten: E. Scheibinger 5 Punkte/1 Dreier, K. Steffen 5/1 Dreier, S. Kadiata 2, Z. Perlick 6, V. Hundrieser, P. Bantes, M. Kleinert 7/1, L. Telke 15/3, L. Hilgenfeld 2, J. Mooshage 2. A. Hans, H. Fante 3/1.
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