Talents stehen im Halbfinale des WBV-Pokals
Die Regionalligavertretung der Talents BonnRhöndorf hat durch einen ungefährdeten 60:43-Erfolg über TVE Dortmund Barop als erstes Team das Halbfinale des WBV-Pokals erreicht (18:10, 15:9, 16:7, 11:17). Der Titelverteidiger übernahm von Anfang an das Kommando und hatte das Spiel zum Ende des dritten Viertels (49:26) praktisch schon entschieden. Für beide Teams hatte die Partie allerdings einen bitteren Beigeschmack: Karoline Steffen auf Talents-Seite und Ina Lindner bei den Dortmundern verletzten sich kurz nacheinander jeweils so unglücklich am Knie, dass beide nicht mehr weitermachen konnten.
Die BonnRhöndorferinnen waren mit einer gehörigen Portion Respekt vor der langen und erfahrenen Center-Garde der Hausherrinnen angereist, die zudem in der Vorwoche dem Tabellenführer Oberhausen eine Overtime abgetrotzt hatten. Im Ligaspiel hatte Centerin Birgit Jockenhövel den Talents zuletzt noch 25 Punkte eingeschenkt. Coach Bea Waffenschmied konnte aber mit Lia Hilgenfeld, Johanna Mooshage und Alexa Hans auf der Centerposition gleich dreimal hochkarätig dagegenhalten.
Und das zahlte sich defensiv auch schnell aus, denn die Dortmunderinnen taten sich unter dem Korb diesmal sehr schwer, zu leichten Körben zu kommen. Offensiv brachte zunächst Johanna Mooshage die Talents auf Kurs. Auch Steffen trug bis zu ihrer Verletzung in der 10. Spielminute mit sieben Punkten zu dem guten Startviertel ihrer Farben bei. Als sie dann von ihren Mitspielerinnen unter Schmerzen gestützt das Feld verlassen musste, war der Schrecken groß.
Die Viertelpause nutzte Coach Waffenschmied, um ihr Team auf das Spiel zu konzentrieren. Ab jetzt galt: Wir gewinnen das Ding für Karo. Und die Trainerin musste auch nicht lange überlegen, wer die Scoringlast nun zu übernehmen hatte: alle.
In der 12. Minute gab es direkt den zweiten Schreckmoment der Partie: die Dortmunder Aufbauspielerin Ina Lindner fiel unter starken Schmerzen zu Boden und hielt sich ebenfalls das Knie. Auch Lindner musste vom Feld gebracht werden und konnte ihrem Team fortan nicht mehr helfen. Nun war es an Zoe Perlick, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Sie legte einen 7:0-Lauf hin, der die Talents-Nerven etwas beruhigte (25:12, 14. Minute). Als dann die beiden Centerinnen Hans und Mooshage in der 17. Minute zwei aufeinanderfolgende Dreier trafen, konnte auch Steffen am Feldrand wieder etwas lächeln. Ihre Mitspielerinnen hatten übernommen und machten bis zur Halbzeit auch nicht den Eindruck, nochmal loslassen zu wollen (33:19).
Das dritte Viertel geriet zur Demonstration guten Teamplays. Die ob der offenbar schweren Verletzung ihrer Mitspielerin konsternierten Gastgeberinnen taten sich offensiv weiterhin unheimlich schwer und produzierten einen Fehlwurf nach dem anderen. Auf der anderen Seite notierten die Anschreiber in diesem Spielabschnitt dafür gleich sieben unterschiedliche Talents-Spielerinnen im Scoringbogen. Nach 30 Minuten war die Partie beim Stand von 49:26 im Grunde entschieden.
Im letzten Viertel ließen die Gäste dann spürbar die Energie sinken, so dass die Gastgeberinnen noch einmal auf 33:51 herankamen (34. Minute). Wieder waren es Mooshage und Hans, die den Vorsprung auf 20 Punkte aufstockten und jede leise Comeback-Hoffnung im Keim erstickten. Am Ende stand ein deutlicher und rundherum verdienter 60:43-Erfolg der Talents-Frauen.
Talents-Coach Waffenschmied war dementsprechend sehr zufrieden: „Es war eine richtig gute Teamleistung! Jede Spielerin war ready. So macht es wirklich Spaß. Ein Extra-Lob kann ich heute an Zoe aussprechen, die das Spiel toll gelenkt hat und an Alexa, die schon in ihrem zweiten Spiel bei uns offensiv ganz stark aufgetrumpft hat. Im Vordergrund steht aber das Team. Wir haben phasenweise ein sehr starkes Boxout gespielt und – im Unterschied zu letzter Woche – den Ball sehr gut geteilt. Alle sind einen Schritt mehr für Karo gegangen und haben sich getraut zu werfen.“
Wir wünschen Karoline Steffen (Knochenprellung) und Ina Lindner eine schnelle Genesung und hoffen für die Dortmunderin, dass ihre Verletzung nicht so schlimm ist!
Es spielten: Steffen (7 Punkte/ 1 Dreier), Kadiata (4), Perlick (15/ 2), Hundrieser (2), Bantes (2), Stahmer, Hilgenfeld (1), Fraedrich (2), Mooshage (11/ 1), Hans (11/ 1), Schwamb, Fante (5/ 1)
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