Oberliga-Talents unterliegen in 40minütigem Ringen den Baskets
Es gibt Basketballspiele, die leben von der Spannung und nicht von ihrer spielerischen Attraktivität. Die Partie der Oberliga-Kooperation gegen die Telekom Baskets am 17. Spieltag der Oberliga war genau so eines. Begegnungen wie diese werden gerne als „kampfbetont“ umschrieben – „Ringkampf“ würde hier zumindest phasenweise besser passen. In einer durchweg knappen Partie, in der sich im gesamten Spielverlauf keines der Teams mit mehr als sieben Punkten absetzen konnte, unterlagen die BonnRhöndorfer Youngster letztlich mit 70:74 (16:15, 16:19, 21:18, 17:22). Erneut mussten die Talents gegen ein deutlich erfahreneres Team Lehrgeld zahlen, dies vor allem beim eigenen Foulmanagement.
Die Gäste vom Hardtberg wollten sich bei ihrem Gastspiel im DragonDome nicht noch einmal so wie im Hinspiel überfahren lassen. Seinerzeit hatten die Talents mit sieben Dreiern im ersten Viertel das Spiel früh vorentschieden. Diesmal waren die Baskets-Damen direkt wach und stellten die Hausherrinnen mit aggressiver Defense und einigem körperlichen Einsatz immer wieder vor Probleme.
Trotzdem legten die Youngster erstmal vor. Emilia Heinen kam zweimal zum Korb durch und vollendete, Luisa Sundermann traf doppelt aus der Distanz zum 12:5. Die Baskets aber zeigten sich unbeeindruckt und zogen nach. Gleich mehrfach stibitzten sie den Talents den Ball noch bevor diese das Spielgerät über die Mittellinie bringen konnten. Es sollte beinahe eine Halbzeit dauern, bis die BonnRhöndorferinnen das in den Griff bekamen. Zum Viertelende stand es trotzdem 16:15 für das Kooperationsteam.
Das zweite Viertel verbrachten die Baskets dann überwiegend an der Freiwurflinie. Der Körperlichkeit der Gäste hatten die Talents wenig entgegenzusetzen. Zudem waren sie defensiv häufig einen Schritt zu spät. Folgerichtig durften sich die Gäste allein in diesem Abschnitt 15 mal ohne gegnerische Einwirkung von der Linie versuchen – und trafen elfmal. Auf Seiten der Gastgeberinnen war weiterhin auf Heinen Verlass, die sechs Punkte nacheinander einstreute. Zudem zeigte jetzt auch Sahra Cissé mehr Präsenz unter den Körben. Zur Halbzeit blieb es weiterhin eng (32:34).
Nach der Pause gelang es den Talents endlich besser, den Ball nach vorne zu bringen. Man wollte die eigenen Vorteile in die Waagschale werfen und es mit mehr Tempo versuchen. Der Plan ging zunächst auf. Nun waren es die Baskets, die häufiger zu spät kamen und die sich in diesem Viertel schnell in Foulprobleme brachten. Bereits nach viereinhalb Minuten war die Foulgrenze erreicht – die flinken BonnRhöndorfer Guards wussten das zu nutzen und brachten sich noch mehrfach an die Linie. Dazu kamen zwei weitere Dreier von Sundermann und ein Distanztreffer mit Brett von Heinen. Vor dem letzten Abschnitt lagen die Talents wieder mit 53:52 in Front.
Dort blieb die Partie bis in die letzte Minute hart umkämpft. Die Führung wechselte hin und her. Beide Seiten warfen sich buchstäblich nach jedem freien Ball, von denen es so einige gab. Der Possession-Arrow wurde zum besten Freund der Referees, während sie unzählige Sprungballsituationen abpfiffen. „Dank“ des intensiven Spiels waren nun mehrere Talents-Spielerinnen in Foulproblemen. Nacheinander foulten Cissé, Svedovskaja und Fante aus. Backup-Centerin Ines Gonzales Neven verletzte sich kurz nach Cissés Aus und musste die Partie verlassen. Wie schon vor einer Woche mussten die Talents nahezu das gesamte letzte Viertel ohne Centerspielerin auskommen. Trotzdem bissen sich die Youngster fest.
Pauline Bantes trug jetzt auf Seiten der Hausherrinnen die offensive Last und kam mehrfach zum Korb durch. In der 38. Minute glich Maya Stahmer die Partie zum 70:70 aus. Noch 90 Sekunden vor Schluss war es „everybody’s game“, doch dann spielten die Baskets-Damen ihre ganze Erfahrung aus. Nachtsheim traf sicher aus der Mitteldistanz, während auf der anderen Seite der Dreier nicht fiel. Vianden legte im nächsten Angriff für die Gäste unter dem Korb zum Endstand nach.
Aus Sicht der Talents bleibt die positive Erkenntnis, dass sich das junge Team auch in einem sehr körperbetonten Spiel gegen einen abgeklärten Gegner zu behaupten wusste und den Kampf annahm, selbst wenn es am Ende nicht ganz für einen Sieg reichte.
Es spielten: Schwamb, Fante (3 Punkte), Bantes (11), Bokodi (10), Heinen (18/ 1 Dreier), Svedovskaja, Hewicker (1), Cissé (8), Sundermann (13/ 4), Gonzales Neven, Stahmer (6), Karimi