• 06.04.2025

Talents trotzen dem Favoriten ein Unentschieden ab

Eine couragierte Leistung bescherte den Talents BonnRhöndorf am Samstagabend zum Play-off-Auftakt in der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga ein wertvolles 70:70 (37:37) – Unentschieden bei den favorisierten QOOL Sharks Würzburg. Die Talents agierten absolut auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten der Südstaffel und haben sich durch das ungewöhnliche Ergebnis und nach einer kuriosen Schlussphase eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel am kommenden Sonntag (16.00 Uhr, ABZ) erarbeitet. Karoline Steffen avancierte mit fünf verwandelten Dreiern zur Matchwinnerin für Bea Waffenschmieds Truppe.

Unentschieden? Im Basketball? Das Play-off-Format Best-of-Two machte es möglich, denn Hin- und Rückspiel werden in der Endabrechnung zusammengezählt. Talents-Manager Markus Wolf brachte es nach Spielende treffend auf den Punkt: „Beide Teams gehen bei Null ins Rückspiel, da muss jetzt keiner mehr das Rechnen anfangen: der Gewinner des Rückspiels steht im Viertelfinale.“ Do-or-Die, mehr Spannung geht nicht.

Dabei drohte das bis ins vierte Viertel ausgeglichene und hart umkämpfte Play-off-Match am Ende dann doch zu Gunsten der Gastgeberinnen zu kippen. Würzburgs Maja Wahl hatte einen Fastbreak zum 60:53 für ihre Mannschaft abgeschlossen (33.) und kurz darauf kassierten Zoe Perlick und Amelie Kröner nacheinander ihr viertes Foul. Wer jetzt mit einem Einbrechen des Underdogs gerechnet hatte, der sah sich jedoch schnell getäuscht. Die erfahrene Lisa Arz antwortete postwendend mit zwei Körben und die Talents-Defense stoppte die QOOL Sharks mehrfach. „Scharfschützin“ Karoline Steffen traf aus der Distanz zum 61:62 (36.). Als Perlick ihre Farben wenig später mit 63:62 in Führung warf, waren die mitgereisten Bonner Fans aus dem Häuschen. Würzburg antwortete und holte sich die Führung zurück (68:65, 39.). Kein Problem für Steffen, die eiskalt ihren fünften Treffer von jenseits der Dreierlinie versenkte. Als die überragende Perlick in der Schlussminute gar auf 70:68 für Ihre Mannschaft stellte, schien der Auswärtssieg zum Greifen nah.

War er auch, denn die Haie vom Main brachten im letzten Angriff keinen Ball im Korb unter. Dachten zumindest die BonnRhöndorfer Frauen, als die Hallensirene das Ende der Partie verkündete. Doch das Unparteiischengespann hatte noch einen Ausball gesehen und bescherten den Sharks weitere zwei Sekunden Spielzeit. Kopfschütteln bei Coach Waffenschmied aber diskutieren lohnte dann doch nicht. Es kam, wie es kommen musste, Paula Wenemoser glich tatsächlich zum 70:70 für Würzburg aus. Spiel vorbei? Nein, denn die Referees „fanden“ noch einmal 0,6 Sekunden auf der Spieluhr. Auf der Gegenseite hätte Steffen fast noch den Ball in den Korb bugsiert. Aber das wäre dann doch des Guten zu viel gewesen. Ein reichlich kurioses Ende der Begegnung, die – unter dem Strich betrachtet – ganz gewiss keinen Sieger verdient gehabt hatte.

Und so war bei den Talents auch niemand ernsthaft enttäuscht darüber, dass man nicht mit einem Auswärtserfolg im Gepäck die Reise nach Hause antreten durfte. Mit insgesamt zehn Dreiern und auch sonst ganz passablen Wurfquoten hatte Waffenschmieds Team genau das abgeliefert, was man wohl Play-off-Form nennt. „Das war ein rasant schnelles Spiel, das hat richtig Spaß gemacht“, kommentierte die Trainerin die aufregenden 40+ Minuten in der Mainmetropole. Die Zuschauer könnten sich nun auf einen Leckerbissen am kommenden Sonntag freuen, so Waffenschmied.

Viertel: 20:24 / 17:13 / 15:13 / 18:20

Es spielten: E. Scheibinger (4 Punkte), K. Steffen (21 Punkte/ 5 Dreier), A. Kerluku (2), L. Arz (10/2), Z. Hartmann, L. Räwer Tanguep (2), H. Fante, M. Koopmann (3/1), A. Kröner (6/1/10 Rebounds), L. Brinkmann (9/11 Rebounds), M. Kleinert.