Aufsteiger ja, aber ganz bestimmt keine Rookies
Nach vier Siegen in ebenso vielen Heimspielen müssen die Talents BonnRhöndorf am Wochenende wieder einmal in der Ferne antreten. Bea Waffenschmieds Mannschaft reist am Sonntag nach Hamburg um den Aufsteiger Eimsbütteler TV auf Herz und Nieren zu prüfen. In der Sporthalle Hohe Weide in der Hansestadt geht es ab 16 Uhr um Punkte in der TOYOTA 2. Basketball-Bundesliga.
Der Klassenneuling hat sich prima in der Liga eingefunden und bereits drei Siege davongetragen. Fredrick Kleemichens Mannschaft ist zwar nominell ein Aufsteiger aber im Team stehen ganz bestimmt keine „Rookies“. Eimsbüttel hat einen Kern von sehr erfahrenen und bereits mit viel Bundesligapraxis ausgestatteten Akteurinnen beisammen, die keinerlei Anlaufschwierigkeiten in der Nordliga hatten. Offensiver Dreh- und Angelpunkt ist die im Sommer vom Nordmeister aus Rothenburg nach Hamburg gewechselte Leonie Rosemeyer, die bislang über 16 Punkte pro Partie erzielt hat. Die 25 jährige liebt den Wurf von jenseits des Perimeters, bereits 54 Mal – und damit so viel wie keine andere Spielerin der gesamten Liga – nahm sie in den ersten sieben Begegnungen von hinter der Dreierlinie Maß.
Gelenkt wir das ETV-Spiel von der Spanierin Paula Alvarez, die im Schnitt über 35 Minuten auf dem Feld steht und für zehn Zähler pro Match gut ist. Miriam Sommerstedt (11 Punkte pro Spiel), Chantal Neuwald (8) und Jasmin Weyell (9) heißen die weiteren prominenten Mitspielerinnen auf Eimsbütteler Seite. Besonders daheim ist man stark und gewann zuletzt am Ende sicher gegen Grünberg (61:49).
In wieweit der Spieltermin Sonntag 16 Uhr eine Rolle spielen wird bleibt für die Talents abzuwarten. „Fünf Stunden Fahrt, wenn man Glück hat, dann das Spiel, dann zurück. Vor 3 Uhr morgens ist niemand zu Hause. Das ist für ein junges Team mit Berufstätigen, Schülerinnen und Studenteninnen kein leichtes Unterfangen“, sagt Manager Markus Wolf.
Auf der anderen Seite nehmen die Talents den Schwung der letzten vier Partien mit in den hohen Norden. Angeführt von ihrem 18jährigen Power-Neuzugang Lisanne Räwer-Tanguep hat Coach Waffenschmied inzwischen ein kompaktes Team beisammen, in dem viele Spielerinnen viele Spielminuten bekommen aber niemand – wie bei vielen anderen Teams – regelmäßig 35 und mehr Minuten auf dem Court stehen muss. So stand die Metropol Lady Brooke Bjelko am letzten Wochenende in Bonn sogar 40 Minuten auf dem Spielfeld. Ohne Pause. In Waffenschmieds System völlig undenkbar. „Ich bin sehr froh, dass ich auch von den Bankspielerinnen immer wieder gute Minuten erhalten kann“, erklärt der Coach. Das Rezept für den ersten Auswärtssieg der Saison lautet dann auch: „wir müssen über unsere Defense in das Spiel reinkommen und ein Ausrufezeichen setzen. Und wir müssen unsere athletischen Fähigkeiten im Angriff zur Geltung bringen.“
Inzwischen hat die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die Sperrung des Sportparks Pennenfeld aufgrund des undichten Daches weiter andauert. Die Talents werden daher auch das nächste Heimspiel am 30. November gegen Osnabrück im Ausbildungszentrum der Telekom Baskets am Bonner Hardtberg (19.00 Uhr) austragen, wie Wolf mitteilte.